Schon in der Kindheit werden wir negativ konditioniert. Eltern sagen: "Tu das nicht!" "Hör auf!" "Das darfst du nicht." "Das gehört sich nicht." Lehrer unterstreichen Fehler in roter Farbe, kringeln das fehlerhafte Wort ein, heben es geradezu hervor.

 Der Chef oder Kollegen üben Kritik an uns und betonen, was verkehrt gelaufen ist. Das Negative steht als Bild vor unserem inneren Auge und erzeugt Frust oder Unmut.

Kein Baum

In diesem Rechteck befindet sich KEIN Baum.

 

 

 

Welches Bild haben Sie gerade vor Augen? Das Bild eines Baumes, auch wenn da keiner sein sollte? Denken Sie jetzt bloß nicht an das Känguruh...  Denken Sie jetzt an ein Känguruh unter einem Baum?

Rechte und linke Gehirnhälfte

Die rechte Gehirnhälfte ist für das bildliche Erfassen zuständig und malt zu unseren Worten ein Bild. Das nennt man Vorstellungsgabe. Negationen wie "nie, nicht, kein, nirgends" ist für das bildhafte Denken abstrakt. Wie malen Sie ein "nicht" zum Bild? Indem Sie es durchstreichen? Ein durchgestrichener Baum ist trotzdem ein dargestellter Baum, der ja eigentlich "nicht" dargestellt werden soll.

Negationen werden im Gegensatz zum bildhaften Denken im Sprachzentrum verarbeitet, in der linken Gehirnhälfte, und sind darum vom Bild unabhängig. Beide Begriffe stehen auf verschiedenen Seiten der Brücke, die unsere Gehirnhälften verbindet, und da das bildhafte Denken stärker ist, wird das "nicht" ignoriert bzw. bleibt unerkannt.

Negativ sprechen

Pessimist zu sein oder negativ zu denken/sprechen bedeutet, sich vorwiegend auf jenes Bild zu konzentrieren, das durch die beigefügte Negation eigentlich vermieden werden soll. NICHT stolpern, nicht daneben schießen, keinen Fehler machen. Der Focus liegt aber auf den Worten stolpern, daneben, Fehler.

Da kann man sich gut vorstellen, wieviel sinnvoller es wäre, negative Worte durch positive zu ersetzen.

 

 

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