Es gibt viele Arten zu meditieren. So verschieden wie die Menschen sind, so individuell darf auch die Meditation sein. Für mich wähle ich jene, die ich für mich als am besten geeignet empfinde.

Meditation laut der Definition eines tibetischen Meisters bedeutet: „Geist, schwebend im Raum, nirgendwo“.

Zu beachten bei Meditation ist, die Kontrolle loszulassen. Kein Versuch besonders friedvoll oder übermäßig feierlich zu sein. Die Vorstellung fallen lassen, dass es jeden Tag gleich gut gelingen muss. Sich bewusst auf die Meditation einlassen und Körper und Geist sich selbst finden lassen. Das geht manchen Tag besser als an anderen.

Meditation
In die Stille gehen

Den Kopf frei zu bekommen, wenn die Gedanken kreisen, ist in der Stille besonders schwierig. Gedanken zu verbannen ist auch gar nicht der Sinn dieser Übung. Vielmehr ist Meditation dazu gedacht, seinen Geist umzulenken.

Hilfreich ist hierzu die Beobachtung des Atems. Ein beschäftigter Geist ist ein stiller Geist. Ob man dabei die Augen schließt oder offen lässt ist Geschmackssache. Wichtig ist es bequem zu sitzen, um Ablenkung durch Muskelspannung und Krämpfe zu vermeiden.

Das Sitzen auf einem Yoga-Kissen finde ich persönlich am angenehmsten. Wer im Schneidersitz sitzen möchte, darf dies gerne tun. Um einen geschlossenen Energiekreis zu erzeugen, sollten allerdings die Knie den Boden berühren. Je gerader der Rücken dabei ist, umso wirkungsvoller die Übung.

Sich nun bewusst auf den eigenen Atem konzentrieren. Sich beim aus- und einatmen beobachten. Wer sich hiermit schwer tut, kann "ins Tun" übergehen.

Den Atem beobachten

Bewusst Atmen durch mitzählen: 4 Sekunden einatmen, 4 Sekunden den Atem anhalten, 8 Sekunden ausatmen. Die Atemfrequenz lässt sich mit fortschreitender Übung allmählich verlangsamen. Je langsamer man ein- und ausatmet, umso effektiver begibt sich der Körper in einen Ruhezustand.

Mit der Zeit bekommt man ein Gefühl dafür, wie lange die Zeitspannen sich anfühlen, und ein Mitzählen erübrigt sich. Wer möchte, darf mit der Anzahl der Übungen die Schwierigkeit langsam steigern, bis man zu einer Atemübung von 7 Sekunden einatmen, 7 Sekunden Atem anhalten, 15 Sekunden ausatmen kommt.

Als ich diese Übung erstmals durchgeführt habe, dachte ich, ich müsste dabei ersticken. Es war interessant zu beobachten, wie sich meine Atmung durch Veränderung des Ein- und Ausatemprozesses verbesserte und wie ich mein Atmen-Verhalten dahingehend modifizieren konnte, um diese Übung problemlos durchzuführen.

Steigerung dieser Übung: Jeweils eine Nasenöffnung mit Daumen oder zusammengelegten Zeige/Ringfinger zuhalten.

Im tibetischen Totenbuch wird die stille Meditation so beschrieben: Beim Ausatmen den Atem sanft fließen lassen. Ihn bewusst loslassen. Vor dem Einatmen die Lücke wahrnehmen, die sich zwischen den Atemzügen auftut. In dieser Lücke soll der Geist zwischen den Atemzügen ruhen.

Ausrichtung auf ein Objekt

Eine tibetische Art der Meditation ist eine mit offenen Augen. Hierbei wird ein Objekt betrachtet und sich darin vertieft. Die tibetischen Schüler wählen hierfür gern das Bild ihres Meisters oder eine Statue Buddhas, es darf aber jeder Gegenstand von natürlicher Schönheit oder besonderer Kraft sein, den man gern betrachtet und der angenehm für das Auge ist.

Den Geist sanft auf dem Objekt ruhen lassen. Ohne zu benennen - also ohne die Dinge, die man am Objekt wahrnimmt, im Kopf mit Worten zu beschreiben - wahrzunehmen bedarf einiger Übung. Es geht ums reine Betrachten, wortlos, um sich in Farben und Formen vertiefen zu können. 

Rezitation eines Mantras

Ein Mantra ist die Essenz von Klang. Was im Christentum als Rosenkranz-Beten bekannt ist oder im Hinduismus als das Wiederholen von Wortsilben, bedeutet im tibetischen:

"Das, was den Geist schützt."

Die Verkörperung der Wahrheit in Form von Klang, jede Silbe durchdrungen von spiritueller Kraft. Ein Mantra muss nicht zwangsläufig ein fernöstliches Gebet sein. Es kann jede Affirmation sein, die ich meinem Unterbewusstsein nahe bringen möchte oder die mir gut tut.

Tönen

Ohm singen oder Vokale chanten sind Beispiele für das Tönen. Das Klang geben in Form von kraftvollem Ton.

Dazu tief in den Bauch einatmen und durch gefühlvolles langsames Einziehen der Bauchdecke den Atmen nach oben fließen lassen. Ein klangvoller Ton soll hinter dem Gaumen entstehen ohne durch die Kehle gequetscht zu werden. 

Singt man klangvoll einen Vokal, spürt man wie das zugehörige Chakra schwingt. Versuchen Sie es einmal, ich bin jedes Mal aufs Neue fasziniert, wie ich beispielsweise beim U das Wurzelchakra fühle oder beim I das Stirnchakra. Das O wie im Wort Boot gesungen ist dem Sakralchakra zugeordnet, das O aus Kork dem Solarplexus, das A dem Herzen. 

Das tief schwingende M aus Ohm öffnet das Scheitelchakra, als würde sich die ganze Schädeldecke aufklappen.

Beim Chanten kann die Tonhöhe während des Singens nach Belieben höher und tiefer variiert werden, bis man klingt wie ein gregorianischer Choral. Ich habe beim Tönen immer sehr viel Spaß und auch den Katzen gefällt's.

Der Musik lauschen

Das typische Sitzen des Musikliebhabers im Sofasessel und das Lauschen von klassischer Musik ist eines der Bilder, die sich mir aus meiner Kindheit eingeprägt haben. Dass dies eine Form der Meditation ist, kam mir lange nie in den Sinn.

Der Musik bewusst zu lauschen ist Meditation. Dabei kann es jede Art von Musik sein, ob Klassik, Jazz, Blues, aber auch Pop und Rock eignen sich dazu. Wichtig ist, die Musik ganz auf sich wirken zu lassen, sich ihr ganz hinzugeben. Wer mitsummt oder singt verbindet das Lauschen mit dem Tönen. Was kann es schöneres geben?

 

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