In vielen Schöpfungsmythen quer über den Erdball wird das Universum von einer Stimme, einem Lied oder Wort, erschaffen. Die Stimme ist unser ältestes Heilinstrument. Sie ist fühlbar als Vibration. Im Ohr wird diese Vibration mit Hilfe des Gehirns in Töne umgesetzt. Nicht nur Worte, sondern auch Tonfall, Tonhöhe und/oder Schärfe / Sanftheit können verletzen, aber auch heilen.

Klangschwingungen können die Harmonie im Körper wiederherstellen, egal ob diese Schwingungen von Musikinstrumenten oder der eigenen Stimme erzeugt werden. Jeder von uns kann also Heiler sein.

Die drei Weisen

(Weise = Melodie)

In einer alten irischen Sage wird die Göttin Boann während der Geburten ihrer Söhne von ihrem Mann Uaithne auf der Harfe begleitet. Die erste Geburt ist schwierig, daher spielt er ein Klagelied. Die Zweite ist freudig, daher spielt er eine fröhliche Melodie. Bei der dritten Geburt ist Boann so müde, dass sie einschläft, also spielt ihr Mann ein Wiegenlied. Alle drei Jungen werden in späteren Jahren zu Harfenspielern, die sich auf jene Art der Musik spezialisieren, die sie bei ihrer Geburt vernommen haben.

Diese drei Melodien gelten als heilende Weisen. Unser Leben besteht aus Kummer, Freude und Frieden (was dem Wiegenlied entspricht). In unserem dualistischen Denken glauben wir, heilbringend sei vom Negativen zum Positiven zu gelangen. Doch das Leben hält stets Hoch und Tiefs bereit und kein Zustand ist von Dauer. Ein Zustand der Freude ist zuwenig, da er nicht dauerhaft ist. Schon die keltischen Druiden lehrten, Wahre Heilung bestehe darin, die dualistische Denkweise zu überwinden, um einen Ort des Friedens zu finden. Erst der Frieden ist der dauerhafte Zustand, den man immer bewahrt, egal ob man gerade Kummer oder Freude spürt.

Heilung mit Klang

Diese Übung ist auch für Tiere geeignet. Ich kombiniere das Summen (in Form eines Om) mit dem Schlagen der Trommel. Erfolgreich bei meinen Katzen getestet.

  • Sich zu Mensch oder Tier setzen (bzw. über die Ferne in der Vorstellung visualisieren) der/das in Not ist oder Schmerzen leidet
  • Mit der Absicht der Heilung einen tiefen Ton summen. Dies schwingt auf die Frequenz des Kummers.
  • Dann zu einem höheren Ton wechseln und sich ein Lächeln bei Mensch/Tier vorstellen (Freude).
  • Zuletzt einen noch höheren Ton anstimmen und Frieden schenken.

Funktioniert gut mit C, E und G. Wer sich für unmusikalisch hält, wählt nach Gefühl drei steigende Tonhöhen. Das Summen wird beim Ausatmen gehalten. Dabei den Bauch langsam einziehen und den Atem nach oben fließen lassen. Optimal wäre es, den Ton statt in der Kehle hinter der Nase/Wangen vibrieren zu spüren.

Diese Übung versetzt auch den Sänger in einen herrlichen Zustand des Friedens.

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