Den Begriff „kreativ sein“ verbinde ich üblicherweise mit Handwerk, Kunst, Musik, Schriftstellerei – also mit einem Erschaffen-Prozess.
Kreativität
Am englischen Begriff „creation“ erkenne ich folgende Übersetzungsmöglichkeiten: Kreation, Schaffung, Schöpfung, Erschaffung, aber auch Geschöpf. Während im Englischen „creativity“ sowohl Kreativität als auch Schöpferkraft bedeutet.
Kreativität ist also „kreieren“, etwas erschaffen, das über den Kunstbegriff hinausgeht. Wovon ich hier sprechen möchte, ist das Kreieren von Schönheit, Frieden und Liebe sowie die Heilung von Mutter Erde mit unserer Schöpfungskraft.
Was wir dazu brauchen ist bereits in uns. Diese Schöpfungskraft ist die weibliche Urkraft, die zu leben wir vergessen haben. Die geflügelte Schlange der Mayas, Kukulkan, bzw. der Azteken, Quetzalcoatl, weisen auf den Bewusstseinsanstieg hin, der in der „neuen lichtvollen Zeit“ damit einhergeht.
Wir durchschreiten derzeit eine Übergangsphase, in der wir er-leuchtet werden - also unser inneres Licht, unseren Seelenkern, wahrnehmen und ins Außen bringen, indem wir vor Freude strahlen -, und uns erinnern, dass wir göttlichen Ursprungs sind.
Sobald wir das männliche Tun und das weibliche Sein in uns ausgleichen, also „ausgeglichen“ sind, können wir das, was in uns ist, ins Außen bringen. Wir können uns ein Leben in Fülle, aber auch Gleichgewicht in der Welt er-schaffen, also Harmonie und Frieden kreieren. Am besten eignen sich dazu Sanftmut, Gelassenheit, das eigene Leuchten und Rituale.
Wie ich ein Ritual umsetze, bleibt ganz der fantasievollen Kreativität überlassen. Dazu bedarf es keiner fixen Vorgaben oder „Betriebsanleitungen“. Sobald ich vom Prinzip her weiß, was ein Ritual ausmacht, kann und darf ich die Idee und den Ablauf aus sich heraus fließen lassen. Kreativität will gelebt werden und entsteht oft ganz spontan aus dem „Bauch heraus“.
Denn die sogenannte Drachenkraft sitzt in unserem Bauchraum, im schamanischen Wortgebrauch auch als Schoßraum bezeichnet.
Die Harmonie weiblicher und männlicher Energien innerhalb des Individuums ist die beste Grundlage jeder Schöpfung.
Shakti Gawain