Seit Tagen fühle ich mich gehetzt. Ich habe Herzrasen. Das mag an den dichten Energien liegen? Am Vollmond vielleicht? Oder an der Bedrohung durch das despotische Außen?
Aus grauer Vorzeit hat der menschliche Körper Instinkte mitgebracht. Bei Gefahr gehen wir je nach Charakter entweder in den Kampfmodus über, ergreifen die Flucht oder erstarren zu Eis.
Ich bin ganz eindeutig weit von einem kampfeslustigen Löwen entfernt. Da ich dennoch lieber aktiv als passiv reagiere, mache ich es am liebsten den Pferden nach und ergreife die Flucht. Doch in unserer "neuen Normalität" gibt es keine weite leere Steppe mehr. Vielmehr fühle ich mich in eine Koppel gesperrt und suche verzweifelt das Tor im Gatter. Wenn es nun außen herum brennt und vor dem Tor zudem Wölfe lauern, dann steckt man als Pferd in der Klemme. Wo soll ich hin? Das Pferd wird wie ein Kaninchen zur Starre verdammt. Ich darf lediglich hoffen, dass die Bedrohung von selbst vorbei geht. Hoffentlich schnell. Was aber, wenn dies Gefahr andauert und die Wölfe ihre Kreise enger ziehen?
"Auch Erdkaninchen können fliegen", erklärte mir unlängst einer meiner Spirits. Inzwischen durfte ich erfahren, dass Fliegen etwas mit Vertrauen zu tun hat. Mein Erdkaninchen vertraut in einen göttlichen Plan, der sein Wohlwollen vorsieht. Stillsitzen, ruhig verhalten, abwarten. Daraus lässt sich so einiges lernen. Gut trainierte Pferde lernen, dem Reiter selbst beim Ritt durchs Feuer zu vertrauen.
Der Reiter, der bin ich selbst: Ich vertraue auf die Rolle, die meine Seele selbst auswählte, ehe sie inkarnierte, und deren zugehörige Lebensaufgabe. Das sollte doch zu schaffen sein. Sollte ich mir eine unlösbare Aufgabe gestellt haben, wäre ich ja schön blöd.
Ein Blick auf historische Ereignisse, wie etwa den Bauernaufstand im mittelalterlichen England, lässt mich erkennen, dass dieser zwar niedergeschlagen wurde, vielen tapferen Menschen den Tod und auf kurze Sicht keine Veränderung brachte, aber auf lange Sicht ein Umdenken in der Anschauungsweise in Bezug auf die Leibeigenschaft nach sich zog. Manche Dinge fordern Opfer, andere wieder brauchen Zeit. Doch alles hat im Rad der Zeit und des Lebens seinen Sinn.
"Vertraue in den Wandel", sagen meine Spirits. "Die Zeit ist gekommen in einer höheren Frequenz zu schwingen. Es gilt von der materiellen Welt in eine spirituelle zu wechseln. Hebe den Kopf und sieh nach oben."
Mögen wir zwischen den Wolken die Sterne funkeln sehen und das Licht des Mondes uns leiten. Schreitet wohl, ihr Lieben.