Wahre Schönheit finde ich nur im eigenen Inneren, in der Empfindung zu dem, was ich so verzückt, selbstvergessen und hingebungsvoll betrachte.
Ohne Vergleichen, ohne wortreiches Benennen aufgrund meiner Kenntnisse über den Baum, den Fluss, die Sterne oder ein vom Menschen erschaffenes Handwerk. In dieser verzückten Selbstvergessenheit gibt es kein Verlangen, keine Furcht, keine Beurteilung, selbst die Zeit scheint stehenzubleiben. Ich bin absolut im Hier. ICH BIN.
Sobald ich anfange, z.b. die von einem Bildhauer geschaffene Statue zu analysieren, oder in einem Bild, einem Schriftwerk, versuche die Motivation des Künstlers zu finden, bin ich im Außen und kann die wahre Schönheit nicht mehr wahrnehmen. Dann ist mein Geist nicht ruhig, sondern beschäftigt sich mit Worten. Genau dasselbe ist es im Alltag und beim Umgang mit Menschen.
Bei Krishnamurti lese ich: "Nehmen wir an, dass Sie allein spazieren gehen. Sie sind inmitten der Natur; kein Hund bellt, kein vorbeifahrendes Auto ist zu hören. Sie sind völlig still und auch die Natur um Sie herum ist voller Stille. In diesem Zustand des Schweigens liegt eine ganz andere Schönheit.
Um diese Schönheit im Inneren zu finden, muss ich frei sein von Furcht, vom Leid, von meinen Ängsten und Sorgen. Erst wenn ich das Denken all der alten Gedanken, das Vergleichen und Beurteilen mit vergangenen Erfahrungen und mutmaßlichem Wissen einstelle, wird mein Geist ruhig. Der Nebel des Grübelns löst sich auf, der Kampf etwas zu erreichen, zu erlangen, zu erwerben verebbt. Der Geist kann nur still sein, wenn er die Methode des Denkens versteht."
Liebe kann nicht durch Denken entwickelt werden. Sobald die Liebe nicht mehr mit Begehren und Lust verbunden ist, ist sie tief und zart; sie ist gleich der Schönheit etwas völlig Neues.
Jiddu Krishnamurti