Meine Seele ist "in der Anderswelt" eine eigene Persönlichkeit. Eine Seelenpersönlichkeit. Im Jenseits, dem Seelenheim, ist sie immer ICH, hier auf Erden bin ich bei jeder Inkarnation jemand anders. Ich spiele hier also eine Rolle.
"Nur" ein Rollenspiel
Das ICH im Jenseits unterscheidet sich vom EGO hier auf Erden. Das ist herrlich! Es ist eine ungemeine Erleichterung zu wissen, dass jeder sein eigene Rolle zu spielen hat. Ich kann aufhören, krampfhaft zu versuchen zu verstehen, warum jemand dies so oder anders macht, oder ungerecht und gemein zu mir ist, es scheinbar besser hat, höher gestellt ist, schwer krank ist, oder was auch immer… das ist einfach seine Rolle. Daher kann ich auch niemanden ändern und soll ich auch niemanden ändern. Du liebe Güte, das fehlte mir noch, jemandes Rolle durcheinander zu bringen, nur weil ich es gut meine und zu helfen versuche.
Transformation
Hier auf Erden geht es darum, sich selbst zu entwickeln. Entwicklung ist Veränderung.
Sobald ich mich selbst ändere, werde ich vermutlich meine Umgebung unbewusst beeinflussen. Sie kennen das bestimmt. Jemand lächelt, und Sie lächeln zurück. Das ist wie bei einem Stein, den ich ins Wasser werfe. Der Stein erzeugt eine Welle. Eine "erste" Welle. Sobald ich lächle, entspricht das der ersten kleinen Welle. Ich sende sie ins Außen.
Der Mensch, der zurück lächelt, ist die zweite Welle. Er verlässt lächelnd den Raum, und derjenige, der ihm begegnet, sieht das Lächeln und lächelt auch. Der nächste Wellenkreis entsteht. Der von mir unbeeinflusst entstanden ist. Ich habe Welle eins bewusst erzeugt, und Welle zwei hat sich daraufhin ergeben. Schön. Das genügt vollauf. Der Rest ist ein Selbstläufer. Es passiert von ganz allein. Eine Welle nach der anderen.
Das funktioniert natürlich auch umgekehrt. Auch meine schlechte Laune überträgt sich. Das versuche ich inzwischen zu bedenken. Meine schlechte Laune hat niemand verdient.
Kreation statt Manipulation
Anstatt bewusst einzugreifen und andere ändern zu wollen, habe ich an mir selbst etwas verändert. Ich kreiere, das Außen reagiert. Agiere ich mit Zorn, ernte ich Abwehr. Agiere ich mit Gelassenheit, ernte ich vielleicht Verblüffung und befinde mich kurz darauf in einem klärenden Gespräch, das auch das Gegenüber zufrieden stellt. Agiere ich mit Freude und Humor, entspannt sich mein Gegenüber sichtlich.
Ich bin dabei zu lernen, aktiv zuzuhören, den anderen aus einem neutralen Blickwinkel zu betrachten, mir vorzustellen, welche Rolle er wohl für sich gewählt hat, welches Bündel er zu spielen/schleppen hat. Mitgefühl und Empathie erleichtern den Umgang mit anderen Menschen spürbar.
Wenn dieses "mich selbst neu zu erfinden" mein Umfeld positiv beeinflusst, ist das eine nette Sache. Muss es aber nicht. Ich erwarte das auch gar nicht. Jeder darf nach eigenem Ermessen ein "Grantler" (schlecht gelaunter Mensch, der ständig kritisiert) bleiben, wenn er das für sich selbst passender findet. Ich für mich will aufhören mich aufzuregen, mich zu ärgern, meist fruchtlos noch dazu. Umsonst Energie mit meinen Ängsten verschleudern, und am Ende kommt es ohnehin anders als befürchtet. Oder im "Hochdruck" erst einmal alles verschlimmern und nachher alle Energie aufwenden um gegenzusteuern.
Was ich mir mit "ruhig bleiben" (proaktiv statt reaktiv) schon alles erspart hätte. Schade um die Verschwendung der eigenen Ressourcen.